Das Ende und die Folgen (15)

Shownotes

Die römischen Statthalter bereichern sich an den Juden, unterstützen die hellenisierten Freunde der Römer schaffen eine klare Zweiklassen-Gesellschaft zum Nachteil der Juden. Sie pressen Land und die Leute aus wie eine Zitrone. Ein permanenter Aufstand entflammt, der im sogenannten »Jüdischen Krieg« gegen Rom mündet.

Im Frühling des Jahres 70 steht Vespasian vor Jerusalem. Mit einem gut 60.000 Mann starken und perfekt im Kriegshandwerk ausgebildeten Heer tritt er an gegen etwas über 40.000 Juden, die sich aus Priestern, Handwerkern, Bauern und Jugendlichen rekrutieren. Vespasian macht Jerusalem platt, den Tempel, alles. Vespasian ist der Mörder der Judenheit, der Mörder des jüdischen Landes, der Zerstörer des heiligen Tempels – und er ist der Wegbereiter dafür, dass das gesamte Gebiet ab diesem Moment (und mit den Jahren immer mehr) den Juden abgesprochen werden wird. Bis heute.

Die Zerstörung des Tempels und die Niederschlagung des Jüdischen Aufbegehrens gegen die Fremdherrschaft sind nicht nur ein enorm tiefer Einschnitt – es ist auch eine Art Schlusspunkt der jüdischen Religion. Denn der Tempel – das zentrale und wichtigste Heiligtum, um das sich alle Gesetzgebung und alle Opfergaben und aller Glaube und natürlich auch alle Priester rankten, war unwiederbringlich verloren.

Aber wenn es ein Schlusspunkt der Religion war, wie kann es dann sein, dass es heute noch Juden gibt? Gute Frage. Die Antwort kommt in der nächsten Folge – und die ist dann eben nach diesem Ende des ersten Teils unserer Erzählung: ein neuer Anfang.

Damit geht dieser Podcast in eine Sommerpause. Die nächste Folge erscheint am 30. September. Bleiben Sie uns gewogen!

Eine Produktion von Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank veröffentlicht täglich Nachrichten sowie Analysen und Kommentare renommierter Experten und Autoren zu aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika. Ein Team von Politikwissenschaftlern, Historikern und Autoren garantiert die inhaltliche Substanz und Faktentreue jeder einzelnen Veröffentlichung. Mehr dazu auf mena-watch.com.

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